Jaa...ist schon etwas her, dass man hier auf meinem Blog mal was neues lesen konnte.. :D Seit den Blue Mountains ist einiges passiert. Da sind übrigens im Moment viele große Buschfeuer, gut dass wir jetzt schon da waren!
Also ich fang mal vorne an...noch in Sydney haben wir uns in der letzten Woche von Kilians Praktikum, ein Auto gekauft. Einen Toyota Kombi:) Der Mechaniker, den wir zur Inspektion vor dem Kauf uns besorgt hatten, war echt ein Typ für sich! David fährt mit seinem Van durch die City und macht mobile checkups von Autos, man braucht ihn bloß anrufen und er ist innerhalb der nächsten Stunde an Ort und Stelle:D Er hat sich also so auch unseren Wagen angesehen und ihn für gut befunden, also wurde er gekauft. David bot uns noch an, sich die Bremsen kostenlos einmal anzusehen und falls diese neu müssten, könnte er uns das auch günstig machen. Da sagt man ja nicht nein! Während der Inspektion der hinteren Bremsen (Trommelbremsen) stellte sich dann heraus, dass die Bremstrommeln so gut wie gar nicht runter gingen, ein schlechtes Zeichen - "really bad, really bad" betonte David immer wieder, während er versuchte die Trommel herauszudrücken, indem er Schrauben hinein drehte... plötzlich knackte es ziemlich laut und ziemlich ungesund - Bremstrommel gebrochen! Ich sah unser neues Auto schon auf dem Schrott stehen... David betonte, so was sei ihm wirklich noch nie passiert...brachte uns in der Situation aber auch nicht viel. Nachdem er dann die Bremsen hinter der Trommel inzpiziert hatte und festgestellt hatte, dass die Pumpen lecken, also neu müssten, baute er alles wieder zusammen und erklärte uns, er würde jetzt vorfahren und wir hinterher zu einer Werkstatt seines Freundes, wo wir am nächsten Tag die Trommeln und die Pumpen neu machen lassen könnten. Was blieb uns anderes übrig? Gesagt, getan. Ich hab uns während der Fahrt zu dieser Werkstatt ständig irgendwo reinkrachen gesehen, weil die Bremsen versagen, oder sonstwas - war eine wirklich beunruhigende Fahrt! Am nächsten Tag hat der Freund von David das aber wirklich gut hinbekommen und wir konnten noch am selben Tag endlich aus Sydney raus. Billig war's nicht gerade..
Soviel zu Sydney und zu unserem Auto. Es fährt wirklich gut und Probleme hatten wir seitdem keine mehr:)
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Unser Auto 8) |
Wir sind also am Montag drauf, nach Kilians Praktikum los in Richtung Griffith. Das liegt nord-westlich von Sydney und angeblich sollte es da viele Fruitpickingjobs geben.. nach einer Nacht in Young und einer in Griffith auf Rest Areas ohne Klo oder Dusche im Auto bei Eiseskälte (Nachts wird's im Outback echt scheiße kalt!) und nach ca 500km, zogen wir auf den Campingground in Griffith um. Endlich wieder eine normale Toilette und eine heiße Dusche! Nur kalt war es nachts immernoch.. mit der Jobsuche gestaltete es sich schwieriger als gedacht. Die Farmer in Griffith und Umgebung hatten eine wirklich schlechte Saison und kaum etwas zu ernten, bzw. hatten noch nicht mit der Ernte angefangen. Uns wurde gesagt, dass es erst in ca zwei Wochen Jobs geben würde.. Shit! Jetzt war die Frage: Was machen wir so lange!? Uns kam die Idee wwoofen (willing workers on organic farms) zu gehen, das bedeutet für Kost und Logis auf einer Farm arbeiten. Da gibt es ein Wwoofingbuch, in dem Nummern und Adressen von den Farmen stehen, die das machen. Nur woher dieses Buch bekommen? Nach einigem Suchen stießen wir auf eine Nummer von einem sogenannten Caesar, welcher ein Backpacker Hostel und Griffith betreibt...ein Versuch ist es wert dachten wir und riefen ihn an. Und tatsächlich hatte er ein Wwoofingbuch in seiner Hostelbüchersammlung, welches er uns schenkte (normalerweise bezahlt man für so ein Buch 65$)! :D So fanden wir eine Wwoofingfarm in Rankin Springs, eine Stunde Autofahrt von Griffith entfernt und 112 Einwohner groß. Etwas außerhalb des Dorfes liegt Selby, die vollkommen organische Farm von Familie Finch. Unter organisch hatte ich mir zwar nicht vorgestellt, dass es keinen Wasseranschluss gibt und man nur von Regenwasser lebt und auch nicht, dass es kein Klo im Haus gibt, sondern nur ein Klohäuschen draußen, aber nach einigen Tagen gewöhnt man sich da echt dran. Wir hatten unsere eigene kleine Hütte, etwas entfernt vom Haupthaus und konnten uns somit sehr gemütlich dort ausbreiten. Im Vergleich zu Deutschland war das alles mehr als unter dem Standart, den man kennt! Trotz allem haben wir uns bei den Finchs sehr wohl gefühlt, besonders wegen dem guten Essen!:D Familie Finch besteht aus Farmer Ronald (Ron), Farmersfrau Andrea, Sohn Roland (welcher schon ausgezogen ist, aber über ein We zu besuch kam) und Tochter Sabrina (in unserem Alter). Unsere Arbeit bestand hauptsächlich darin den Wintergarten und Tür-, sowie Fensterrahmen des Hauses zu streichen. Ron nahm uns auch ein paar mal mit und zeigte uns die Farm (ein riesiges Gelände, zum Teil einfach nur Wildnis) und wir konnten ihm bei seiner Arbeit mit den Schafen helfen. Die Finchs verdienen ihr Geld damit, die Lämmer zur Fleischerzeugung zu verkaufen. Während unserer Zeit dort hatten sie eine ziemlich große Bestellung von 200 Lämmern, welche dann von einem großen Truck abgeholt wurden. Mir als Vegetarier brach es wirklich das Herz, die armen Lämmer zu sehen, wie sie verladen wurden und wie sie nicht verstanden, was passierte, wobei ich wusste, dass sie alle schon am nächsten Tag geschlachtet werden würden.. :( ist schon eine Erfahrung für sich, so was mal mitzuerleben.
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Unsere Hütte auf der Farm |
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Die Farm |
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Lämmer verladen |
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Auf der Farm unterwegs |
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Ron & Jemma |
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Kilian mit Seek |
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Familie Finch |
Trotz allem war es aber eine wirklich schöne Zeit bei den Finchs und wir waren schon etwas traurig, als wir am letzten Montag die Farm verließen und uns auf den Highway in Richtung Melbourne auf den Weg machten. Wir waren einige Tage vorher nochmal nach Griffith gefahren und hatten nach Jobs gesucht, dort hieß es aber auf einmal frühestens Mitte Dezember, was uns nun wirklich zu lange war. Daher beschlossen wir unser Glück in Melbourne zu versuchen. Nach einer Nacht auf halbem Weg in Shepparton, erreichten wir Dienstagmittag das Haus meines Cousins in Melbourne. Darauf folgte ein freudiges Wiedersehen mit meinem Cousin und seiner Frau und eine kleine Stadtführung von den Beiden. Bis Freitag wohnten wir bei meinem Cousin und ich genoss es, endlich mal wieder etwas Familie um mich zu haben :) Gestern sind wir nun ins Hostel umgezogen, das Melbourne International Backpackers, um stadtnah zu wohnen. Jetzt geht es hier auf Jobsuche mit hoffentlich mehr Erfolg, als im Outback!
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Melbourne |
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Bei meinem Cousin |
See ya guys! <3
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