Ich fang mal wie immer am Anfang an. Zuletzt waren wir also in Shark Bay in Denham (wusstet ihr übrigens, dass Shark Bay zum Weltkulturerbe gehört? - Nein? Ich auch nicht! :D). In Denham blieben wir jedenfalls noch einen weiteren Tag, den wir zum Anlass unseres Jahrestages sogar im 4 Sterne Heritage Resort Shark Bay verbrachten. :) Wir beschlossen noch zum Ocean Park Aquarium zu fahren, wo man einer Haifütterung hautnah zuschauen konnte. Dabei handelt es sich nicht um ein Aquarium, wie man es beispielsweise kennt, wenn man ins "Sealife" geht, sondern viel kleiner mit einigen kleineren und gößeren Becken, in denen Fische verschiedener Arten sind, auch Ocenarium genannt. Man macht dann eine Führung, bei der man sehr viel über die Tiere unter Wasser lernen kann (giftig oder ungiftig, bissig oder anderweitig gefährlich, selten oder nicht usw.). Das Highlight war dann natürlich die Haifütterung, bei der wir Limettenhaie, Riffhaie und einige kleinere Haiarten beobachten konnten.
Am darauf folgenden Tag nach einer himmlischen Nacht im Hotel in einem Kingsize Bed, ging es dann weiter nach Monkey Mia, einem reinen Touristenort bestehend aus einem Campingplatz, Hotel, Bungalows, Bars und Restaurant, alles direkt am Strand. Gerade noch rechtzeitig kamen wir dort an um die letzte Delfinfütterung des Tages mitzuerleben. Die wild lebenden Delfine kommen dort jeden Vormittag mehrmals an den Strand, man steht dann also knietief im Wasser und die Delfine schwimmen um einen herum. War schon ziemlich cool! Die Rangerin hat dann noch einiges über die Delfine erzählt, was auch wirklich interessant war. Um etwas Wissen reicher haben wir dann auf dem Campingplatz eingecheckt und einen entspannten Tag an Pool und Strand verbracht (es waren glaube ich 40 Grad oder mehr, zumindest ziemlich heiß und ohne Wasser kaum auszuhalten..). Abends gab es dann bei Sonnenuntergang einen Cocktail an der Strandbar, also Urlaub pur! :) Am nächsten Morgen riss es uns dann mehr oder weniger aus unserem Urlaubs-Entspannungsmodus, als wir gemütlich unter einem Baum unser Frühstück auf unserem Campingtisch aufbauten. Als wir so das erste frisch getoastete Toast mit Marmelade beschmierten, kamen nämlich plötzlich irgendwo her höchst aufdringliche große Laufvögel und beobachteten uns neugierig auf unser Toast bedacht...Emus!! Nach einigem Umrunden unseres Frühstücks inklusive uns, versuchten Einige Annäherungsversuche, die wir jedoch noch ganz gut vereiteln konnten, indem wir kurz aufstanden und ein paar Schritte in die Richtung des jeweiligen Emus machten. Doch als Kilian dies wieder tun wollte, als ihm ein Emu unangenehm zu nahe kam, wich dieser nicht wie erwartet zurück, sondern kam ihm noch näher, ganz auf das Toast in seiner Hand fixiert. Kilian machte darauf hin einige schnelle Schritte rückwärts und setzte sich ungewollt auf seinen Hosenboden, der Emu ihm und dem Toast folgend. In Todesangst rappelte Kilian sich auf und flüchtete über die Campingwiese, der Emu ihm hinterher. Was dann mit Kilian, seinem Toast und dem Emu geschah kann ich nicht genau sagen, weil im selben Moment einer der anderen Emus um mich und den Frühstückstisch herum seine Chance sah, das zweite Toast Kilians, welches auf seinem Teller lag, zu klauen. Damit brach ein Chaos unter den übrigen Emus aus, denn alle stürzten sich auf den triumphierenden Toastklauer, welcher so schnell er konnte das Weite suchte. Während also ein Emu mit Toast im Schnabel ebenfalls über die Campingwiese flüchtete und ihm mindestens 10 Andere folgten, konnte ich schnell unser restliches Toast und die anderen Frühstückssachen ins Auto und damit in Sicherheit bringen. Kilian, der sich vor dem Emu welcher ihn verfolgt hatte offenbar in der Laundry verschanzt hatte, kam mir zur Hilfe und räumte Tisch und Stühle ein. Bevor die Emus zurückkehrten um noch mehr Toast zu suchen, sprangen wir ins Auto und fuhren weiter in Richtung Coral Bay. :D
Coral Bay ist der beste Ort um sich das Ningaloo Reef anzuschauen. Ein Korallenriff, welches zwar nicht so groß wie das Great Barrier Reef ist, aber dafür sehr nahe am Strand liegt, sodass man auch vom Strand aus schon schnorcheln und Korallen sehen kann. Da wir ja nun nicht mehr an die Ostküste fahren wollten und damit das Great Barrier Reef verpassen würden, wollten wir uns dann zumindest das Ningaloo Reef nicht entgehen lassen. Dort kamen wir dann am späten Nachmittag auch an und verbrachten den restlichen Tag im Pool des Campingplatzes um die Hitze einigermaßen aushalten zu können. Dort lernten wir Melli und Michi kennen, ein deutsches Päärchen, welches auf dreimonatiger Urlaubsreise in Australien war, da wir uns ganz gut verstanden, aßen wir zusammen zu Abend. Wir beschlossen uns für den nächsten Tag Schnorchelausrüstung zu leihen und erstmal auf eigene Faust das Korallenriff am Strand zu erkunden. Der Strand war atemberaubend paradiesisch, hellweißer Sand und azurblaues Meer. Da es wieder sehr heiß war gingen wir direkt ins Wasser und schnorcheln. Ich hab es kaum fassen können, als ich ungefähr knietief im Wasser stand, schwammen da doch echt ein paar hell-durchscheinende Fische von ungefähr einem halben Meter länge an mir vorbei! :D Etwas weiter rein wuchsen dann direkt auch schon Korallen und wir begannen unsere Schnorchel-Erkundungstour. Überall Korallen und Fische! Sogar einen Rochen und eine kleine Seeschlange sichteten wir! Da hatte sich die Tour zum Ocean Park echt gelohnt, so konnte ich sogar einige Fische wieder erkennen (zum Glück keinen von den gefährlichen! :D). Zurück am Strand trafen wir auf Melli und Michi, die sich entschieden hatten noch eine Schnorcheltour aufs äußere Riff zu machen, was noch viel schöner sein sollte und auch um mit Mantarochen zu schwimmen. Wir entschieden uns mit ihnen zusammen die Tour zu buchen, wo wir nun schonmal dort waren, wollten wir dann auch alles gesehen haben! Und ich muss sagen, die Tour hat sich noch viel mehr gelohnt! Am nächsten Tag bestiegen wir das Tourboot und fuhren vielleicht 20 Minuten bis zum äußeren Riff, wo wir unseren ersten Schnorchelgang machten. Das erste was ich realisiert hab, als ich im Wasser war, war ein Fischschwarm kleinerer blaugestreifter Fische, die ziemlich nah um uns herumschwammen. Ich hätte nie gedacht, dass die so nahe kommen! Wir hatten Zeit ein wenig selber herumzugucken, das Wasser war natürlich um einiges tiefer, so 4 oder 5 Meter bestimmt und der ganze Boden war voll von Korallen, die wiederum bis zu 2 oder 3 Meter hoch waren. Es war fantastisch, eine völlig andere Welt irgendwie, voll von fremden Pflanzen und Tieren. Ich war super beeindruckt! Nach einiger Zeit bedeutete uns einer der Führer ihm zu Folgen, zur sogenannten Reinigungsstation für die Riffhaie. Reinigungsstation, weil es dort diese Putzerfische gibt, solche wie die, die im Aquarium immer die Scheiben sauber halten. Die Riffhaie und auch Schildkröten kommen dort hin, um sich von denen dann putzen zu lassen. Sie schwimmen dann mehrere Runden im Kreis und die Putzer setzen sich an ihre Körper und ins Maul und fressen den Dreck weg. Ja ich konnte es auch kaum glauben, als ich da einige Meter über einem 2 Meter langen Riffhai im Wasser schwamm und der sein Maul auf machte und der Putzer da reinging und nicht gefressen wurde! :D Und ich muss ehrlich zugeben, dass ich ja etwas Angst hatte so mit mehreren Haien unter mir im Wasser zu sein.. obwohl das ja nur Riffhaie waren und die keine Menschen fressen (na ich weiß ja nicht!?). Aber es kam noch besser! Als wieder alle auf dem Boot waren ging es weiter zu der Bucht, in der die Mantarochen nach Nahrung suchen. Dort angekommen ging es wieder ins Wasser, da wir dank einem Flugzeug, welches aus der Luft die Mantas ausfindig macht, wussten wo sich einer befand, war er schnell endeckt. Dann hieß es paddeln, da die Mantas immer in Bahnen schwimmen und sozusagen das Wasser nach kleinsten Partikeln und Lebewesen (Plankton) abgrasen. Wenn eine hohe Konzentration an Nahrung herrscht, schwimmen sie Loupings, was wir dann auchnoch sehen konnten. Wer sich jetzt fragt, warum so eine Aufregung um eine Rochen!? - Manta Rochen sind die größten Rochen der Welt und können eine Spannweite von 8 Metern erreichen. Also Riesenviecher! Insgesamt gab es drei Schnorchelgänge bei denen wir den Manta beobachten konnten. Beim letzten Mal waren wir gerade erst ins Wasser, als plötzlich alle davon schwammen. Ich wunderte mich nur, ob der Manta da wohl irgendwo hinschwamm, da ich ihn noch nicht gesichtet hatte, als ich plötzlich feststellte, dass wir schon wieder am Boot waren und alle aus dem wasserkletterten. Hä? Als ich ebenfalls wieder auf dem Boot war, erzählte mir die Führerin, dass das Flugzeug einen Hai gesichtet hatte, der offenbar nahe und auf dem Weg zu uns war! Oha! Nicht viel später bekamen wir den Hai dann auch noch zu Gesicht, ein Tigerhai, 4 Meter lang und gefährlich! Ich war wirklich froh, dass ich nicht mehr im Wasser war! Es ging also weiter, da nicht wirklich noch jemand ins Wasser wollte, wenn der Tigerhai in der Nähe war, in Richtung der Seegrasgründe, wo es viele Schildkröten gibt. Dort sahen wir auch ein paar, immer wenn sie zum Luft holen an die Oberfläche kamen. Nach einem weiteren Schnorchelgang wieder am Korallenriff, der noch einmal wirklich beeindruckend war, ging es zurück zum Anleger. Es war bereits Nachmittag und wir waren ca 7 Stunden unterwegs gewesen. Es war ein unheimlich toller Tag, mit vielen neuen Eindrücken, ich würde sowas wirklich jedem empfehlen, wenn sich die Gelegenheit bietet.
Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise fort nach Exmouth, der nächstgrößeren Stadt mit richtigem Einkaufszentrum und Läden, sowie mehreren Campingplätzen. Dort verbrachten wir jedoch nur eine Nacht, da man nicht unbedingt viel unternehmen konnte und die Stadt an sich auch nicht gerade schön war. Der Campingplatz jedoch war ziemlich gut, wo wir mal wieder den Tag am Pool verbrachten, nachdem wir unsere Vorräte im Supermarkt wieder aufgefüllt hatten. Abends gab es dann lecker Barbecue (für mich natürlich nur Sojawürstchen:)).
Damit war dann auch der Wendepunkt unserer Tour erreicht und wir fuhren wieder zurück Richtung Perth. Unser nächster Stopp war Carnarvon, wo wir zwei Nächte blieben und uns die nahe gelegenen "Blow Holes" ansahen. Das sind Felslöcher an der Steilküste zum Ozean, in die durch den Wellengang Wasser hinein läuft und wieder heraus gepresst wird, wodurch Wasserfontänen entstehen. Sieht dann ähnlich aus, wie ein Geysir. Man musste zum Teil echt aufpassen, dass man nicht nass wird, da auch die Wellen mit ziemlicher Wucht gegen die Steine geschlagen sind und das Wasser sehr hochgespritzt ist.
Weiter ging es dann nach Kalbarri, einem kleinen Küstenort, der mir wirklich gut gefiel. Schöner Campingplatz, recht viele kleine Geschäfte und alles direkt an einer Flussmündung, die ins Meer endet mit hübschen Strand. Abends gab es dort bei Sonnenuntergang noch Iced Chocolate und Coffee in einem Café neben unserem Campingplatz. Total schön!:)
Nächster Stopp war dann Geralton, ziemlich große Stadt mit richtiger Innenstadt, wo wir uns dann ein bisschen umguckten und einen riesen Teller Nachos mit verschiedensten Soßen zum besten Preis-Leistungsverhältnis von 10$ aßen. Das erfreut das Backpackerherz! :D
Nach wiederum einer Nacht ging es dann bis Freemantle, von wo aus wir ungefähr zwei Wochen vorher gestartet waren. Tja und dann kam der eher unangenehme Teil... das Auto verkaufen :(
Also ging's in die Waschanlage und dann ordentliche Fotos machen und mit Anzeige ins Internet stellen, sowie einen Termin beim Mechaniker machen, da unsere Registration fast abgelaufen war.
Zum Verständnis: In Australien gibt es nicht wie in Deutschland einen TÜV und es ist unabhängig davon bei der Stadt angemeldet, sondern das Auto wird bei dem jeweiligen Bundesstaat (in unserem Fall jetzt Western Australia (WA)) angemeldet. Um diese Registration (australisch: "Rego") zu bekommen, muss man einen Check beim Mechaniker vorlegen, dass das Auto fahrtüchtig und sicher ist usw., genannt "Road Worthy Certificate". Außerdem kann man sein Auto nur für ein halbes oder ganzes Jahr registrieren, danach muss man verlängern.
Schon einen Tag nachdem wir die Anzeige im Internet veröffentlicht hatten, bekamen wir einen Anruf von einem Typen namens "Barry", der sich das Auto am Nachmittag gerne mal ansehen wollte. Gesagt getan. Wir trafen uns also. Ziemlich cooler Typ der Barry, um die 60 Jahre alt, aber total jung geblieben mit witziger Art und wie alle Australier immer aufgeschlossen und freundlich. Ihm gefiel unser Toyota auf anhieb nach kurzem Gespräch, Begutachten und Spritztour, sicherte er uns zu, den Wagen zu kaufen, wenn wir ihn durch den Check bringen und Registrieren würden. (Der Termin beim Mechaniker war erst 5 Tage später.) Wir freuten uns natürlich erstmal und warteten gespannt (gelangweilt) auf den Tag, an dem wir den Termin hatten. Der Tag kam und das Auto wurde vom Mechaniker Probe gefahren und dann auf die Hebebühne genommen. Und da war das Dilemma: Unser immer braver Wagen leckte ganz schön Öl! Es stellte sich heraus, dass die Reparatur fast die Hälfte von dem Verkaufspreis ausmachte, den wir mit Barry abgemacht hatten... Shit! Nach einigem Überlegen und einem Anruf bei Barry, der uns noch einmal zusicherte, dass er uns den Wagen 100% abkaufen würde, wenn wir das machen lassen würden, entschieden wir uns für die Reparatur. Was für uns bedeutete, es erstmal aus eigener Tasche zu bezahlen und das ausgegebene Geld dann sozusagen von Barry wieder zu bekommen und dann nur noch halb so viel am Auto selbst zu verdienen.. Es blieb uns ja nichts anderes übrig, lieber so verkaufen als gar nicht. Und ohne die Rego, also ohne die Reparatur, wären die Chancen zu verkaufen sehr viel geringer gewesen. Vermutlich hätten wir es ohne Barrys Zusicherung auch nicht reparieren lassen, da uns das Risiko zu groß gewesen wäre, dass wir nachher keinen Käufer finden und über 1000$ umsonst ausgegeben hätten. Keine Ahnung wo unser geliebtes Auto dann gelandet wäre.. vermutlich auf dem Schrott. :o Dann lieber so! Das ganze zog sich dann noch eine knappe Woche, bis es repariert war und wir es auf WA umgemeldet hatten. Doch letztendlich unterschrieben Barry und ich den Kaufvertrag und wir bekamen unser Geld. Puuuh!
Das ganze war ein ziemlicher Stress, wir mussten ja auch noch vom Campingplatz ins Hostel umziehen usw.. Daher gönnten wir uns am selben Abend erstmal lecker Essen gehen in der Little Creatures Brauerei und Restaurant und bummelten danach noch über die sehr belebte Hafenpromenade und durch die Innenstadt Freemantles.
Da uns das Hostel in Freemantle aber zu laut und etwas zu ungepflegt war, zogen wir nach zwei Nächten dann um ins YHA Central in Perth City. Dort wohnen wir nun bis es nach Hause geht und vertreiben uns die Zeit mit Fitness und Bummeleien durch die Shoppingmeilen. :D
Apropos nach Hause, der Flugtermin ist nur noch etwas mehr als eine Woche entfernt und ich freue mich so sehr darauf, endlich wieder nach Hause zu kommen! Ich kann es kaum noch abwarten! Na klar war die Zeit hier unheimlich schön und wir haben so viel erlebt und auch einiges gelernt, aber irgendwann ist es einfach Zeit wieder nach Hause zu kommen. Für mich ist dieser Zeitpunkt jetzt da denke ich... ich freu mich auf euch! ❤❤
Denham & Ocean Park Aquarium |
Monkey Mia |
Coral Bay & Ningaloo Reef Tour |
Blow Holes |
Kalbarri |
Unser geliebter Toyota Camry, wir werden dich vermissen!❤ |
Umzug nach Perth im Einkaufswagen :D |
Perth CBD |